Damit der Australian Shepherd ein nützlicher Partner bei der Arbeit am Vieh wird, müssen sich der Instinkt des Hundes und sein Gehorsam die Waage halten. Dazu braucht er genetische Grundlagen und die Bereitschaft zur Führigkeit. Ein guter Hütehund kommt zwar mit den genetischen Grundlagen zur Welt, aber seine Ausbildung muss von seinem zukünftigen Besitzer übernommen werden, denn erst dann werden diese Instinkte nutzbar.
Der Australian Shepherd zählt zu den Loose-eyed Hütehunden, der aufrecht arbeitet. Der Aussie ist ein vielseitger Ranchhund, welcher in der Lage ist unterschiedliches Vieh zu arbeiten. Er kann sehr rasch das Vieh „lesen“ und sein Verhalten dem jeweiligen Vieh anpassen. Schafe, Rinder, Ziegen, Enten oder Gänse für all dieses Nutzvieh gibt es für den Australian Shepherd Arbeitseinsätze. Ein gut veranlagter, gut trainierter Aussie kann bei der täglichen Arbeit menschliche Arbeitskraft beim Umtreiben, Sortieren oder Verladen ersetzen. Egal ob der Aussie Rinder, Schafe oder Geflügel heranholen soll, dass Prinzip ist immer das Gleiche. Harmonisch und ruhig das Vieh von A nach B zu bringen. Die Tiere müssen immer vor Stress und Hektik geschützt werden und in aller Ruhe vom Hund fortbewegt werden.
Die Ausbildung eines Hütehundes beruht auf gegenseitigies Vertrauen und Repekt. Der Aussie muss sich gleichermaßen auf das Vieh wie auf den Menschen konzentrieren. Trieb und Lenkbarkeit sollten sich immer die Waage halten. Aufgrund der hohen Intensität der Hütearbeit und den großen Anforderungen an durchgehende Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit des Hundes sollten die Trainingseinheiten möglichst kurz gehalten werden. Normalerweise sind daher kurze Trainingseinheiten mit einer Dauer von 10 bis 15 Minuten anzustreben, da so eine durchgehende konzentrierte Aufnahmefähigkeit des Aussies sichergestellt ist.
Das oberste Ziel beim Hüten ist dabei immer das Wohlbefinden sämtlicher beteiligter Tiere!
Text: Susanne Schwarzmann
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